Barfen für Anfänger: Anleitung & Tipps 2025
Mit unserer Anleitung möchten wir Barfen für Anfänger einfacher gestalten, denn es gibt bei Barf einiges zum Aufbau der Mahlzeiten, zu der Futtermenge und zur Umstellung des Tieres zu beachten. Barf (Biologisch artgerechte Rohfütterung) beschreibt die ausgewogene Rohfütterung von Haustieren mit natürlichen Zutaten.
Viele Barf Anfänger sind aufgrund der verschiedenen Meinungen, Empfehlungen und Tipps von anderen Hunde- oder Katzenbesitzern schnell überfordert. Aus diesem Grund ist eine eingehende Recherche über Barf für Anfänger unbedingt zu empfehlen, um Hund oder Katze sowie Mensch bei der Fütterung nicht zu gefährden.
Nur wenn man die Thematik Barf ausreichend recherchiert, sich mit den Bedürfnissen seines Hundes oder seiner Katze auseinandersetzt und die Lagerungs- und Hygieneregeln kennt, ist das ausgewogene Barfen des Haustieres möglich. Bedenke, dass Barfen nicht für jeden Hund und jede Katze geeignet ist (z.B. bei schweren Herz-, Nieren- oder Leberfunktionsstörungen, Diabetes oder Krebs). Das zeigte die Studie “One veterinarian’s experience with owners who are feeding raw meat to their pets” von L. Stogdale, die 2019 in der wissenschaftlichen Zeitschrift „Canadian Veterinary Journal” veröffentlicht wurde.
Die Bedürfnisse von Hunden und Katzen in unterschiedlichen Altersgruppen sind beim Barfen von Anfängern besonders zu beachten, da Welpen, Kätzchen oder Junghunde andere Ansprüche an die Ernährung haben als erwachsene Haustiere oder Senioren. Wir von Meisterbarf verkaufen in unserem Onlineshop hochwertige Barf Zutaten, die Anfängern beim Einstieg in das Barfen helfen.
Im Folgenden zeigen wir dir in 4 Schritten, wie man als Anfänger richtig barft.
1. Gewöhne Hunde und Katzen langsam ans Barfen
Im ersten Schritt beim Barfen ist es wichtig, dass Anfänger ihre Hunde und Katzen langsam ans Barfen gewöhnen und dieses genau planen. Das Gewöhnen ans Barfen dauert je nach vorheriger Fütterungsart einige Wochen bis Monate. Je länger das Haustier an das alte Futter gewöhnt war, desto länger dauert die Umstellung.
Hat man den Hund oder die Katze bisher mit Trockenfutter gefüttert, ist vor der Umstellung auf Barf zunächst entweder Nassfutter oder gekochtes Futter zu servieren. Eine radikale Umstellung von Trockenfutter auf Rohfütterung erhöht bei den meisten Hunden und Katzen das Risiko von starken Magen-Darm-Beschwerden.
Bei Vierbeinern mit empfindlicher Verdauung ist das Magen-Darm-System unbedingt behutsam ans Barfen zu gewöhnen, um Krankheiten und gesundheitliche Probleme zu vermeiden. Während der Umstellung von Hunden und Katzen auf Barf besteht die Möglichkeit, dass Symptome wie Durchfall, Erbrechen oder Hautprobleme entstehen. Sind diese Symptome beim Hund oder bei der Katze anhaltend, ist ein Tierarzt zu konsultieren, um eine potenziell falsche Barf Zusammensetzung festzustellen.
2. Verwende die richtige Barf Zusammensetzung
Im zweiten Schritt des Barfens ist die richtige Barf Zusammensetzung zu verwenden. Beim Barfen orientiert man sich am Beutetierprinzip (alle Bestandteile eines Beutetiers werden gefüttert). Eine Barf Mahlzeit besteht demnach aus Muskelfleisch, Innereien, fleischigen Knochen und pflanzlichen Zutaten wie Gemüse und Obst.
Die Barf Mahlzeit für Hunde setzt sich aus 70 bis 80 % tierischen Zutaten (50 % Muskelfleisch, 20 % Pansen, 15 % Innereien, 15 % Knochen) und 20 bis 30 % pflanzlichen Komponenten (75 % Gemüse, 25 % Obst) zusammen. Eine Barf Mahlzeit für Katzen besteht aus 95 % Fleisch (85 bis 90 % Muskelfleisch, 10 bis 15 % Innereien) und 5 % Gemüse.
Für Hunde und Katzen verwendet man beim Barfen Muskelfleisch und Innereien zum Beispiel vom Rind, Huhn oder Lamm bzw. von hypoallergenen Fleischsorten wie Pferde-, Wild-, Kaninchen- und Exotenfleisch. Für die Knochen im Barf wird entweder das Brustbein (vom Rind, Kalb, Lamm, Pferd) oder der Hühner-, Enten- oder Gänsehals verwendet. Als Pansen werden für das Barf Hundefutter die Mägen vom Lamm oder Rind eingesetzt.
Für Barf Anfänger ist zu beachten, dass es Lebensmittel gibt, die für Hunde und Katzen giftig oder schwer zu verdauen sind. Zu den giftigen bzw. schwer verdaulichen Lebensmitteln für Hunde und Katzen gehören unter anderem rohes Schweinefleisch, Kehlkopffleisch, Schilddrüsengewebe, Avocado, Lauchgewächse, rohe Hülsenfrüchte und Nachtschattengewächse, Weintrauben sowie Rosinen.
Als natürliche Zusätze für die Barf Mahlzeiten (falls Nähr- oder Mineralstoffe fehlen) nutzt man zum Beispiel hochwertiges Öl wie Lachsöl, Hanföl, Leinöl und Dorschlebertran oder Seealgenmehl für Jod und Eierschalenmehl für Calcium. Gemüse und Obst ist für Hunde und Katzen immer zu entkernen sowie zu pürieren, damit die Zellwände aufgespalten und die Nährstoffe besser aufgenommen werden. Die korrekte Kalkulation der Zutaten und der Barf Menge ist wichtig, um das Haustier vor einer Unter- oder Überversorgung zu schützen.
3. Berechne die korrekte Barf Menge
Im dritten Schritt des Barfen ist es essenziell, die korrekte Barf Menge für den Hund oder die Katze zu berechnen. Erwachsene und übergewichtige, wenig aktive oder Senioren Hunde benötigen täglich 2 % ihres Körpergewichts an Futter, erwachsene Hunde mit Untergewicht oder einer hohen Aktivität erhalten 3 %.
Die empfohlene tägliche Futtermenge für Welpen liegt bei ungefähr 6 bis 8 % des Körpergewichts, für Junghunde bei 5 bis 7 % und für Kätzchen bei 5 bis 6 % ihres Gewichts. Erwachsene Katzen brauchen etwa 3 bis 3,5 % ihres Körpergewichts an Futter pro Tag. Bei der Berechnung der korrekten Barf Menge ist auf die Größe, das Gewicht, das Aktivitätslevel, den Gesundheitszustand und das Alter des Hundes oder der Katze zu achten.
Es ist zu empfehlen, einen Barf Plan mit geeigneten Dosierungen für die Barf Fütterung deines Tieres zu erstellen, um die ausgerechnete Barf Menge täglich einzuhalten. In diesem Ernährungsplan hältst du wöchentlich alle Barf Mahlzeiten einzeln fest und notierst dir die genaue Zusammensetzung dieser. Mit einem Barf Plan hast du einen optimalen Überblick über die tägliche Kalorien- und Nährstoffzufuhr deines Haustieres und sparst dir Zeit bei der Fütterung.
Bei der Zusammenstellung der Bar Mahlzeit sind unbedingt potenzielle Allergien und Unverträglichkeiten oder Diät-Vorschriften des Tierarztes zu berücksichtigen. Integriere ausschließlich die Barf Zutaten in den wöchentlichen Barf Plan für das Hunde- oder Katzenfutter, die dein Haustier tatsächlich verträgt, und führe erst dann die Umstellung auf Barf durch.
4. Führe die vollständige Umstellung auf Barf durch
Im vierten und letzten Schritt führt man schließlich die vollständige Umstellung auf Barf beim Hund oder bei der Katze durch. Lasse dein Haustier dafür einen Tag fasten und fange dann an, zunächst gewolftes und magenfreundliches Muskelfleisch zu füttern, um das Tier mit stückigem Fleisch nicht direkt zu überfordern.
Hat sich der Hund an das gewolfte Muskelfleisch gewöhnt, wird klein geschnittenes Muskelfleisch gefüttert und erst danach werden größere Fleischstücke verabreicht. Die Konsistenz des Muskelfleisches ist stets an die Größe und das Alter des Hundes oder der Katze anzupassen. Zusätzlich zum Muskelfleisch füttert man dem Haustier am Anfang leicht verdauliches Gemüse einer Sorte.
Falls der Hund oder die Katze das rohe Muskelfleisch zunächst verweigert, wird es kurz angedünstet. Erst wenn das Haustier vollständig an das rohe Fleisch gewöhnt ist, werden Pansen, weitere Gemüse- und Obstsorten sowie Innereien in die Ernährung des Vierbeiners eingeführt. Zuletzt werden weiche, dann harte Knochen an das Tier gefüttert.
Während des Umgangs mit rohem Fleisch sind stets Hygieneregeln einzuhalten, um die Gesundheit von Tier und Mensch zu schützen. Rohes Fleisch ist abseits der menschlichen Lebensmittel zu lagern, Küchenutensilien sind gründlich zu reinigen und Oberflächen sowie die Hände sind zu desinfizieren, wenn sie mit dem rohen Fleisch in Kontakt gekommen sind.
Achte bei den gewählten Barf Zutaten für deinen Hund oder deine Katze auf hohe Qualität (z.B. Bio-Fleisch), um das Haustier mit allen wichtigen Nährstoffen, Spurenelementen, Mineralien und Vitaminen zu versorgen. Zwar erscheint das Barfen von Hunden und Katzen für manche Anfänger zunächst überwältigend und kompliziert, doch wenn man sich eingehend über das Barfen und die Bedürfnisse des Tieres informiert, gelingt die Umstellung auf Barf.
Hunde Barfen für Anfänger
Beim Hunde Barfen für Anfänger ist es wichtig, auf die passende Zusammensetzung der Ernährung, die ernährungsbedingten Bedürfnisse des Hundes und die richtige Handhabung von rohem Fleisch zu achten. Hunde sind Semi-Karnivoren, weshalb die Nahrung neben Fleisch mindestens zu 20 % aus Obst und Gemüse besteht.
Hunde (Erwachsene und Welpen gleichermaßen) benötigen überwiegend Fleisch in ihrer Barf Nahrung, weshalb mindestens 70 % der Mahlzeit aus Barf Fleisch (Muskelfleisch, Innereien, Knochen und Pansen) besteht. Erhält der Hund über das Barfen nicht genügend Mineral- oder Nährstoffe, sind diese mit natürlichen Zusätzen auszugleichen.
Der Fettgehalt im Barf Hundefutter sollte bei 15 bis 25 % liegen - 15 % Fett erhalten übergewichtige, wenig aktive, alte, kranke Hunde und Welpen; 25 % bekommen untergewichtige, sehr aktive Hunde sowie trächtige und säugende Hündinnen. Hunde vertragen im Allgemeinen eine große Vielfalt an Fleischsorten, die abwechselnd gefüttert werden dürfen.
Welpen Barfen für Anfänger
Beim Welpen Barfen ist für Anfänger zu beachten, dass die jungen Hunde einfacher umzustellen sind als erwachsene Hunde, da Welpen das alte Futter noch nicht so lange gefressen haben. Welpen erhalten aufgrund des noch unterentwickelten Gebisses nur pürierte oder fein gewolfte Barf Mahlzeiten.
Beim Welpen Barfen sind detailliert die Bedürfnisse von Welpen zu recherchieren und einzuhalten. Welpen haben ein empfindliches Verdauungssystem und einen spezifischen Bedarf an Nährstoffen, der sich regelmäßig ändert. Das Futter ist demnach ständig an die Bedürfnisse des Welpen anzupassen, damit es nicht zu Fehlbildungen des Skeletts kommt
Welpen sollten über das Barf nicht zu viel Energie erhalten, um ein zu schnelles Wachstum und spätere gesundheitliche Probleme zu vermeiden. Bei der Umstellung des Welpen auf Barf ist nur eine Mahlzeit auszulassen (ausschließlich erwachsene Hunde sollten 1 Tag fasten). Der Welpe wird dann nach vorsichtiger Umstellung bis zu 5 Mal täglich gebarft.
Katzen Barfen für Anfänger
Beim Katzen Barfen für Anfänger gilt, dass die Vierbeiner fast ausschließlich mit Fleisch zu ernähren sind. Katzen sind Karnivoren und deshalb in ihrer Ernährung zu 95 % auf Fleisch angewiesen. Katzen benötigen nur wenig Gemüse, da sie pflanzliche Komponenten nicht optimal verdauen und verwerten können.
Beim Barf Katzenfutter sollte der Fettgehalt lediglich bei 6 bis 8 % liegen, um Übergewicht zu vermeiden. Bedenke, dass Katzen nicht in der Lage sind, Taurin ausreichend selbst zu produzieren, weshalb die Vierbeiner dies über das Futter aufnehmen. Ist der Tauringehalt im Katzenfutter nicht ausreichend, erhöht man ihn durch natürliche Taurin-Zusätze.
Die Umstellung bei Katzen von industriellem Fertigfutter auf Barf gestaltet sich schwieriger, weil Katzen wählerisch sind und sich an den Geruch, Geschmack sowie die Konsistenz des bisherigen Futters gewöhnt haben. Beim Katzen Barfen müssen Anfänger deshalb mehr Geduld haben als beim Hunde Barfen.
Welches Barf eignet sich für Anfänger?
Für Anfänger eignet sich Fertigbarf oder eine Barf Mischung. Beim Fertigbarf handelt es sich in den meisten Fällen um ein Alleinfuttermittel, das einen gesunden Hund bzw. eine gesunde Katze über ein bereits zusammengestelltes Futter mit allen wichtigen Nährstoffen, Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen versorgt.
Barf Mischungen sind vorgefertigte Mixe, wie zum Beispiel Innereien-Mixe, Knochen-Mixe oder Muskelfleisch-Innereien-Knochen-Mixe. Barf Mischungen sind nur noch mit den fehlenden Zutaten für den Hund oder die Katze zu ergänzen. Bei der Wahl des Fertigbarf oder der Barf Mischungen ist unbedingt auf eine hohe Qualität der Zutaten und auf die passende Zusammensetzung der Mahlzeiten zu achten.
Der Kauf von Fertigbarf und Barf Mischungen spart dir einerseits Zeit und andererseits die Zusammenstellung sowie überwiegend das Abwiegen einzelner Komponenten. Der Kalorien- und Nährstoffbedarf und die passende Futtermenge für dein Tier ist jedoch auch bei der Fütterung von Fertigbarf oder Barf Mischungen auszurechnen.
Bevorzugst du es als Anfänger, die volle Kontrolle über die Gestaltung der Barf-Mahlzeiten zu haben, dann findest du geeignete Barf-Rezepte im Internet für die eigenhändige Zusammenstellung des Futters, die du einfach an die Bedürfnisse deines Vierbeiners anpasst. Passende Rezepte sammelst du mit der Zeit und hältst diese in einem Barf Plan. Vergewissere dich als Anfänger, dass du das nötige Zubehör für das Barfen besitzt.
Welches Zubehör benötigt man für das Barfen?
Als Zubehör benötigt man für das Barfen ein Schneidebrett, ein scharfes Messer, einen Mixer oder Pürierstab, einen großen Tiefkühler, lebensmittelechte Schalen zum Auftauen des Fleischs und einen großen Futternapf. Die passende Ausstattung ist wichtig, damit du auf die Zubereitung der Barf-Mahlzeiten vorbereitet bist.
Die folgende Liste zeigt im Detail, welches Zubehör man für das Barfen benötigt.
- Schneidebrett: Ein Schneidebrett als Zubehör für das Barfen ist wichtig, um die einzelnen Barf Komponenten darauf kleinzuschneiden. Das Schneidebrett beim Barfen sollte am besten aus Plastik sein, damit man es nach dem Kontakt mit rohem Fleisch in der Spülmaschinen reinigen kann.
- Scharfes Messer: Ein scharfes Messer ist beim Barfen essenziell, um große Fleisch-, Innereien- oder Knochenstücke bei der Zubereitung zu schneiden. Besonders bei alten oder kleinen Vierbeinern ist darauf zu achten, dass einzelne Stücke nicht zu groß sind, um das mühelose Kauen zu gewährleisten.
- Mixer oder Pürierstab: Das Obst und Gemüse im Barf Futter ist für Hunde und Katzen mit einem Pürierstab oder in einem Mixer zu pürieren, da sekundäre Pflanzenstoffe und andere Nährstoffe auf diese Weise besser von den Vierbeinern aufgenommen werden.
- Küchenwaage: Mit einer Küchenwaage werden beim Barfen die einzelnen Zutaten (z.B. das Fleisch, die Knochen, die Innereien, der Pansen, das Gemüse und die Zusätze) oder das Fertigbarf auf die benötigte Menge gemäß dem zuvor erstellten Barf Plan abgewogen.
- Tiefkühler: Für das Barfen benötigt man einen Tiefkühler, der groß genug ist, dass die Barf Komponenten nicht mit den menschlichen Lebensmitteln in Kontakt kommen. Viele Hunde- und Katzenbesitzer kaufen für das Barfen einen speziellen Barf Tiefkühlschrank, in den sie ausschließlich die Barf Waren lagern.
- Lebensmittelechte Schalen: Sowohl für das Abwiegen als auch für das Auftauen im Kühlschrank ist das rohe Fleisch oder der rohe Fisch in eine lebensmittelechte Schale zu legen. Dieses Gefäß ist für die optimale Hygiene ausschließlich für die Lagerung von rohem Fleisch oder Fisch zu verwenden.
- Großer Napf: Für das Barf benötigt man einen großen Hunde- oder Katzennapf, damit alle Komponenten im Napf untergebracht werden. Barf Fleisch und die anderen Zutaten beanspruchen mehr Platz im Futternapf als industrielles Trocken- oder Nassfutter.
Solltest du weitere Fragen zum Thema Barfen für Anfänger haben, beantworten wir von Meisterbarf diese gerne. Möchtest du damit beginnen, deinen Hund oder deine Katze mit Barf zu ernähren, bieten wir dir in unserem Barf Shop alle Komponenten an, die du für die Zusammenstellung artgerechter und ausgewogener Barf Mahlzeiten benötigst.