Barfen im Urlaub - Anleitung & Barf Alternativen für Hunde
Das Barfen im Urlaub gestaltet sich nicht immer leicht, vor allem, wenn der Hund ausschließlich an die Rohfütterung gewöhnt ist. Wenn es dir möglich ist, das Barf gekühlt in den Urlaub zu transportieren, das Barf vor Ort richtig zu lagern und das Barf sicher aufzutauen, ist die Mitnahme von Barf Fleisch in den Urlaub zu empfehlen.
Ist dies nicht möglich, da du beispielsweise mit dem Flugzeug in den Urlaub fliegst, vor Ort kein Tiefkühler vorhanden ist oder du in ein Land fährst, indem die Einfuhr von rohem Fleisch nicht erlaubt ist, gibt es selbstverständlich Barf Alternativen, die in den Ferien empfehlenswert sind. Welche der 5 Alternativen für dich am besten ist, hängt von den Vorlieben und Bedürfnissen deines Hundes ab.
Wie kann man Hunde im Urlaub barfen?
Man kann Hunde im Urlaub barfen, indem man das Barf in den Urlaub gekühlt transportiert, das Barf vor Ort richtig lagert, das Barf rechtzeitig für die Fütterung auftaut und die Menge und die Bestandteile an den Hund individuell anpasst.
1. Transportiere Barf in den Urlaub gekühlt
Entscheidest du dich dazu, deinen Hund im Urlaub zu barfen, gehe im ersten Schritt sicher, dass du es auf dem gesamten Transportweg zum Zielort kühlst. Eine Möglichkeit dafür ist bei Autofahrten unter 4 Stunden, das Barf in eine Kühlbox zu legen und diese über den Zigarettenanzünder oder über eine Steckdose im Auto mit Strom zu versorgen.
Wenn das Barf während der Fahrt in den Urlaubsort vollständig auftaut, stelle sicher, dass die Temperatur unter + 8 °C bleibt. Das ist wichtig, um den Vierbeiner keinen gefährlichen Bakterien oder Salmonellen auszusetzen. Aufgetautes und ungekühltes Fleisch an warmen Orten kann auch gefährlich für Menschen sein, wenn sie es für ihren Hund zubereiten, weil sich durch die Wärme Bakterien schnell vermehren.
2. Lagere Barf im Urlaub richtig
Lagere als zweiten Schritt das Barf im Urlaub richtig, indem du am Zielort sicher gehst, dass das Barf durchgehend gefroren aufbewahrt wird. Vor Anreise ist in Erfahrung zu bringen, ob in der Unterkunft ein Kühlschrank mit Gefrierfach vorhanden ist. Sollte dies nicht der Fall sein, gibt es Mini-Gefrierschränke, die im Auto nicht viel Platz wegnehmen und vor Ort angeschlossen werden.
Genau wie zu Hause ist das Barf Futter im Urlaub stets im Gefrierschrank aufzubewahren. Das Barf wird nur dann aus dem Gefrierfach herausgenommen, wenn es im Kühlschrank für den Verzehr aufgetaut wird. Eine durchgehende Lagerung des Barf Fleischs im Kühlschrank ist nicht zu empfehlen, da es dort nur höchstens 3 Tage haltbar ist. Für einen dreitägigen Urlaub ist die Aufbewahrung im Kühlschrank hingegen ausreichend.
3. Taue Barf rechtzeitig für die Fütterung auf
Taue das Barf für die Fütterung im dritten Schritt rechtzeitig auf, da es etwa 8 - 16 Stunden dauert, bis das Fleisch vollständig aufgetaut ist. Das Auftauen in der Mikrowelle oder im Wasserbad geht zwar schneller, jedoch ist die Variante im Kühlschrank die schonendste Möglichkeit, das Fleisch aufzutauen.
Die optimale Menge des Barf Futters wird aus dem Gefrierfach genommen und ohne Verpackung in eine lebensmittelechte Schale gelegt. Diese Schale wird luftdurchlässig abgedeckt und für mindestens 8 Stunden in den Kühlschrank gestellt. Der entstehende Fleischsaft enthält wichtige Nährstoffe und wird mitgefüttert.
4. Füttere Barf im Urlaub: Menge & Bestandteile
Ist das Fleisch vollständig aufgetaut, wird im vierten Schritt das Barf im Urlaub gefüttert. Nimm dazu die Schale aus dem Kühlschrank und gib das Fleisch samt Saft in den Hundenapf. Wiege passend dazu die restlichen Barf Zutaten ab und gib sie anschließend in den Napf. Wenn du dies nicht bereits zu Hause tust, erstelle im Urlaub einen Ernährungsplan für den Hund, damit du bei der Vorbereitung des Futters Zeit sparst. Mit einem Ernährungsplan ist es einfacher zu kontrollieren, welche Zutaten du mit in den Urlaub nehmen musst. Selbstverständlich kannst du auch auf Fertigbarf zurückgreifen.
Alle für die Zubereitung genutzten Küchenutensilien und die Oberflächen, die mit dem rohen Fleisch in Kontakt gekommen sind, sind nach der Futter-Servierung gründlich zu waschen. Dazu zählen ebenfalls die Hände, die sowohl für 20 Sekunden zu waschen als auch zu desinfizieren sind. Eine optimale Hygiene ist wichtig, um sowohl das Tier als auch den Menschen beim Umgang mit rohem Fleisch zu schützen.
Hunde Barfen im Urlaub: Ja oder nein?
Wenn du bereits deinen Hund zu Hause barfst, ist das Barfen im Urlaub weiterhin zu empfehlen. Je nach Begebenheiten vor Ort, dem Urlaubsland und der Entfernung zum Zielort kann sich das Barfen auf Reisen schwierig gestalten. Die Mitnahme von rohem Barf Fleisch ist nämlich nur für Autofahrten innerhalb Deutschlands geeignet.
Bei Reisen ins Ausland sind die Vorschriften vor Ort zur Mitnahme von rohem Fleisch zu beachten. Bringe dafür die Einfuhrbeschränkungen in Erfahrung und gehe sicher, dass im Zielland die Einfuhr von rohem Barf Fleisch erlaubt ist.
Eine weitere Schwierigkeit beim Barfen im Urlaub liegt darin, dass viele Hotels oder Unterkünfte kein Tiefkühlfach haben. Sorge deswegen vor der Abreise dafür, dass im Urlaub ausreichend Kühlmöglichkeiten in der Unterkunft vorhanden sind.
Darfst du rohes Fleisch mit zum Zielort nehmen, kannst du für eine ausreichende Kühlung auf dem Weg dorthin sorgen und verfügt die Unterkunft über ein Tiefkühlfach, steht dem Barfen deines Hundes im Urlaub nichts im Wege. Wenn dein Hund an das Barfen gewöhnt ist, ist die kontinuierliche Fütterung mit dem gleichen Futter zu empfehlen. Neues Futter im Urlaub führt bei den meisten Hunden in Verbindung mit dem natürlichen Reisestress zu Magen-Darm-Problemen.
Barf Alternativen für den Urlaub
Ist die Mitnahme von rohem Fleisch für dich nicht möglich, gibt es Barf Alternativen für den Urlaub. Im Folgenden erklären wir dir 5 Alternativen, die du statt rohem, frischen Barf füttern kannst. Wir gehen dabei auf Trockenbarf, Trockenfutter, Nassfutter, Dosenfleisch und Fleisch vom Metzger als geeignete Möglichkeiten für den Urlaub ein.
Trockenbarf statt frischem Barf im Urlaub
Die erste Alternative zum rohem Fleisch ist, Trockenbarf statt frischem Barf im Urlaub zu nutzen. Bei Trockenbarf handelt es sich um gefriergetrocknetes Barf, das aufgrund des Flüssigkeitsentzugs während der schonenden Trocknung länger haltbar gemacht wird. Aus diesem Grund wird Trockenbarf auch nur an kühlen, trockenen und dunklen Orten und nicht im Tiefkühlschrank gelagert.
Soll das Trockenbarf als vollwertige Mahlzeit gefüttert werden, sind die einzelnen, getrockneten Zutaten für ungefähr 10 Minuten einzuweichen, bevor sie dem Hund gefüttert werden. Der Vorteil von Trockenbarf gegenüber Trockenfutter ist, dass es sich nicht um industriell produziertes Futter mit zugesetztem Zucker oder Getreide handelt, sondern um gesunde Zutaten für die Barf Mahlzeit.
Trockenfutter statt Barf im Urlaub
Trockenfutter eignet sich auch als Alternative zum Barfen im Urlaub, jedoch ist die Fütterung mit Trockenfutter vor dem Urlaub mindestens einmal zu testen. Bei Hunden, die an das Barfen gewöhnt sind, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie das fertige Trockenfutter verweigern. Auch Magen-Darm-Probleme sind mögliche Folgen der plötzlichen Futterumstellung.
Trockenfutter ist deshalb nur im Notfall und nur dann zu füttern, wenn der Hund auch Trockenfutter mag. Das trockene Futter ist besonders im Urlaub platzsparend, wird nicht im Kühlschrank oder in der Tiefkühltruhe gelagert und ist dazu müllsparender als beispielsweise Nassfutter in Schalen oder Dosen. Die ausreichende Wasserzufuhr bei der Fütterung mit Trockenfutter ist unbedingt zu beachten.
Nassfutter statt Barf im Urlaub
Nassfutter statt Barf im Urlaub eignet sich in Dosen oder Schalen als Alleinfuttermittel. Beim Kauf von Nassfutter für den Urlaub ist darauf zu achten, dass sich keine Nebenerzeugnisse, kein zusätzlicher Zucker, kein Getreide und genügend Nährstoffe im Futter befinden. Nebenerzeugnisse und Zucker sind ungesund für Hunde, gegen Getreide sind Hunde häufig allergisch.
Hochwertiges Nassfutter wird von den meisten Hunden gut vertragen, solange die Zusammensetzung auf die ernährungsbedingten Bedürfnisse des Vierbeiners abgestimmt ist. Achte beim Nassfutter darauf, dass es sich um eine vollwertige Mahlzeit für deinen Hund handelt und füge dem Futter bei Bedarf an deinen Hund angepasste Barf Zusätze hinzu.
Dosenfleisch statt Barf im Urlaub
Die vierte Alternative zum Frischfleisch, ist Dosenfleisch im Urlaub zu verwenden. Beim Dosenfleisch handelt es sich entweder um reines Muskelfleisch oder um Muskelfleisch mit anteiligen Innereien und Knochen eines Beutetieres. Diese Zutaten werden bei der Fütterung wie gewohnt mit Obst und Gemüse erweitert. Entscheidet man sich für reines Muskelfleisch, sind notwendige Barf Zusätze wie Algenkalk, Öl oder Vitalhefe zu ergänzen.
Beim Dosenfleisch handelt es sich nicht um rohes, sondern um gegartes Fleisch. In den fest verschlossenen Dosen ist das Fleisch länger haltbar und muss auch nicht im Kühlschrank oder im Tiefkühlfach gelagert werden. Der Nachteil am Dosenfleisch ist, dass du eine große Menge an Dosen mit in den Urlaub nehmen musst, um ausreichend Futter dabei zu haben. Bei einer Gewichtsbegrenzung des Gepäcks, zum Beispiel im Flug, im Wohnmobil oder im Wanderurlaub, gestaltet sich die Mitnahme von mehreren Dosen schwierig.
Fleisch vom Metzger statt Barf
Die letzte Möglichkeit, Barf im Urlaub zu ersetzen ist, Fleisch vom Metzger am Ferienort zu kaufen. Diese Variante eignet sich besonders dann, wenn dein Hund kein Trockenbarf oder Trockenfutter verträgt, Dosenfleisch nicht mag und es keine Möglichkeit für dich gibt, frisches Barf Fleisch in den Urlaub mitzunehmen. Bei dieser Alternative ist jedoch mindestens ein Kühlschrank in der Unterkunft notwendig.
Beim Metzger kaufst du zum Beispiel rohes Hackfleisch und passende Innereien vom Rind. Obst und Gemüse wird frisch, als Babygläser oder als Gemüseflocken zum Fleisch hinzugefügt. Sollten keine Innereien zu finden sein, ist eine reine Fleischfütterung für 1 - 2 Wochen ebenfalls ausreichend. Ein Nährstoffmangel wird in dieser Zeit nicht entstehen. Viele Nährstoffe und Vitamine sind beim Barfen im Urlaub ebenfalls mit Öl und Zusätzen ersetzbar.